Maria Jauregui Rozo

Maria Jauregui Rozo, Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen

Quelle: BAM

Interview Serie "Kurz vorgestellt: Menschen@BAM"
Maria Jauregui Rozo, Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen

Maria, erzähl uns ein wenig über dich. Was hat dich dazu bewogen, an der BAM zu promovieren?

Ich komme aus Bogotá, Kolumbien. Meinen Bachelor habe ich in Chemie- und Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Los Andes in Bogotá gemacht. Danach habe ich mich entschieden, für meinen Master nach Berlin zu gehen. Ich studierte Polymerwissenschaften in einem gemeinsamen Programm der Freien Universität, der Technischen Universität, der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam. Für meine Masterarbeit habe ich mich bei der BAM in der Fachgruppe Physikalische und Chemische Analytik der Polymere beworben und meine Arbeit über die Eigenschaften der Epoxid-Anhydrid-Vitrimer-Systeme geschrieben. Außerdem hatte ich die Möglichkeit, Praktika am Fraunhofer IAP und an der Universität Potsdam zu absolvieren. Nachdem ich mein Masterstudium abgeschlossen hatte, wollte ich unbedingt an der BAM bleiben - also habe ich mich für eine Promotion im Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen beim Team Flammschutz beworben und bin froh, dass ich nun die Möglichkeit habe, in diesem Bereich zu arbeiten.

Hast du irgendwelche Vorbilder, und wenn ja, welche?

Meine Vorbilder sind meine Eltern. Sie haben mir so viel gegeben, seit ich ein kleines Mädchen war. Sie haben mich auf eine deutschsprachige Schule geschickt, damit ich die Sprache lerne und eine bessere Zukunft habe, und sie haben mir geholfen, in Deutschland zu studieren, wofür ich ihnen immer dankbar sein werde.

Was ist dein Forschungsschwerpunkt und was fasziniert dich daran besonders?

Meine Forschung vergleicht das Brandverhalten und die Entflammbarkeit von reinen Epoxidharzen und faserverstärkten Verbundwerkstoffen. Faserverbundwerkstoffe werden aufgrund ihrer attraktiven Eigenschaften wie Hitze- und Chemikalienbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Haltbarkeit, Flexibilität und geringes Gewicht häufig im Bau- und Transportwesen eingesetzt. Das Thema passt zu meinem bisherigen Studium, und was mir besonders daran gefällt, ist, dass es von der Theorie in die praktische Umsetzung in der Industrie mündet. Als Ingenieurin finde ich es faszinierend, ein Thema zu erforschen, das dann im Alltag angewendet werden kann.

Was schätzt du hier besonders als Doktorandin und was unterscheidet die BAM von anderen Instituten?

Am meisten begeistert mich, dass ich während meiner Promotion eigene Experimente und Forschung durchführen kann. Das stärkt mich dahingehend, dass ich Ideen verfolgen und als Ingenieurin bzw. Wissenschaftlerin erfolgreich sein kann. Ich lerne viel von meinen Betreuer*innen und meinen Kolleg*innen gelernt. Was die BAM einzigartig macht, ist ihre Vielfalt: Durch die fachlich unterschiedlichen Bereiche und Themen kann man viele verschiedene wissenschaftliche Methoden ausprobieren. Der Doktorand*innen-Arbeitskreis bietet mir zudem die Möglichkeit, mich mit anderen auszutauschen und Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen kennenzulernen. Außerdem hat die BAM einen sehr guten Ruf, was für meinen beruflichen Werdegang natürlich sehr förderlich ist.

Gab es in deiner bisherigen Laufbahn besondere Herausforderungen und wenn ja, wie hast du sie überwunden?

Die Tatsache, dass ich aus Kolumbien stamme, hat mich vor Herausforderungen gestellt - wie den Umgang mit der deutschen Bürokratie oder die Gewöhnung an das kalte Wetter und andere kulturelle Unterschiede. Die größte Herausforderung brachte jedoch COVID mit sich: Ich bin zurück in mein Land, um bei meiner Familie zu sein, obwohl ich mich mitten im vierten Semester an der Universität befand. Dort musste ich sechs Monate warten, bis ich nach Deutschland zurückkehren konnte, um meinen Masterabschluss zu machen. In dieser Zeit wusste niemand, was passieren würde, und es herrschte große Unsicherheit.

Was macht du, wenn du nicht gerade forschst?

In meiner Freizeit gehe ich gerne zum CrossFit oder zu Indoor-Cycling-Kursen. Mir ist es wichtig, einen ausgewogenen Lebensstil zu führen.

Wenn du deine Arbeit an der BAM in einem Satz beschreiben müsstest – wie würde er lauten?

Um Erfolg zu haben, ist es wichtig, hart zu arbeiten, zu lernen und beharrlich zu sein. Und nicht so hart zu sich selbst zu sein.

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