15.02.2024

Illustration des Exzellenzclusters „BlueMat“

Ziel des Exzellenzcluster ist es, natürliche Prozesse nachzuahmen und sie z.B. auf die Speicherung von Energie zu übertragen.

Quelle: TU Hamburg/Martin Künsting

Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) ist am Exzellenzcluster "BlueMat: Water-Driven Materials" beteiligt, mit dem sich die Technische Universität Hamburg (TUUH) im bundesweiten Wettbewerb im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt. In einer ersten Phase des Wettbewerbs wurde BlueMat jetzt als eine von 41 Antragsskizzen für die zweite Begutachtungsrunde ausgewählt. Die BAM bringt in BlueMat ihre Kompetenz zu Computersimulationen von Materialverhalten ein.

Der Exzellenzcluster ist eine Forschungskooperation von 25 Kern- und 20 assoziierten Gruppen, die von der TUHH geleitet wird. Die BAM ist über ihren Vizepräsidenten Prof. Norbert Huber als Mitglied des Kernteams von BlueMat und Projektbereichssprecher beteiligt. Im Falle einer Förderung würden die Antragspartner ab 2026 für sieben Jahre rund sieben Millionen Euro pro Jahr erhalten.

Ziel des Exzellenzclusters ist die Nachahmung natürlicher Prozesse wie sie in Tieren und Pflanzen zu beobachten sind. Sie sollen auf Funktionen, die in der Natur nicht vorkommen, übertragen werden: z. B. auf die Steuerung akustischer und elektromagnetischer Wellen, thermische Emission und die Speicherung und Erzeugung elektrischer Energie. Verfolgt werden u.a. Anwendungen in der Wärmedämmung von Gebäuden oder Hydrovoltaik zur Gewinnung elektrischer Energie aus Abwärme.

Die gemeinsam von TUHH und BAM finanzierte Forschungsgruppe leistet Beiträge zur Computersimulation des mikromechanischen Verhaltens dreidimensionaler metallischer Netzwerkstrukturen in wässriger Umgebung. Diese besitzen vielversprechende Eigenschaften für neuartige Sensor- und Aktorkonzepte sowie akustische Komponenten mit schaltbaren Eigenschaften. Mit der BAM als Partnerin in BlueMat ergeben sich zusätzlich Synergien im Ausbau des Forschungsdatenmanagements und dessen Nutzung für die Materialwissenschaft.

Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Forschung an deutschen Hochschulen weiter zu stärken, haben Bund und Länder die Exzellenzstrategie als dauerhaftes Förderprogramm eingerichtet. Forscher*innen und Hochschulen können die Forschungsfelder und Profilbereiche völlig frei wählen. Das jährliche Budget für ausgewählte Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten beträgt derzeit 385 Millionen Euro pro Jahr, ab 2026 wird das Gesamtbudget auf 539 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Zentrales Ziel der Exzellenzstrategie ist es, die Spitzenforschung in international wettbewerbsfähigen Bereichen sowie die deutschen Universitäten institutionell zu stärken und die Entwicklung des deutschen Hochschulsystems voranzutreiben.

Referat eScience
Fachbereich Modellierung und Simulation